"Der Betrug mit dem Müllabsaugesystem hat ein Ende". Mit diesen Worten hat die Leiterin von Palmas Stadtwerken Emaya eine Entscheidung des balearischen Oberlandesgerichts vom Donnerstag (31.3.) kommentiert, wonach das verantwortliche Baukonsortium eine Entschädigung von 25 Millionen Euro zuzüglich Zinsen zahlen muss. Die Baufirmen müssen darüber hinaus die Gerichtskosten tragen.

Das Urteil wurde in zweiter Instanz gesprochen. Theoretisch kann es nun noch vor dem Obersten Gerichtshof Spaniens angefochten werden. Davon geht man bei den Stadtwerken allerdings nicht aus.

Das System, bei dem der Müll unterirdisch durch Rohre abgesaugt wird, war im Mai 2012 außer Betrieb genommen worden. Studien kamen zu dem Schluss, dass die Rohre unter Palmas Altstadt erodiert und zerschlissen sind. Während die Stadt Palma von technischen Baufehlern ausgeht, war bei der Firma von Wartungsfehlern die Rede. Die Lebensdauer war auf 30 Jahre angelegt.

Die Müllschlucker wurden inzwischen weitgehend zurückgebaut. Die zwölf Kilometer langen unterirdischen Rohre dagegen bleiben vorerst in der Erde. Der Müll soll in der Altstadt von Palma stattdessen mit mobilen Wertstoffcontainern entsorgt werden.

Das endgültige Aus für das System bedeutet eine Fehlinvestition in Höhe von mehr als 23 Millionen Euro, von denen die Europäische Union rund 75 Prozent in Form von Subventionen beigesteuert hatte. Hinzu kommen 15 Millionen Euro, die Palmas Stadtverwaltung bislang für Wartung und Reparatur ausgegeben hat. /ff