Immer mehr Fischer auf Mallorca wollen einen Teil ihrer Ware direkt an den Endkunden verkaufen. Das soll künftig auch in Palma möglich sein. Die Stadt und die Behörden gingen damit auf eine langjährige Forderung des lokalen Fischerverbands ein, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Montag (11.4.) berichtet.

In unmittelbarer Nähe zur Fischerversteigerungshalle Llotja wollen die Fischer künftig einen Stand einrichten, wo sie einen Teil des täglichen Fangs direkt an den Endkunden verkaufen. Damit solle keine Konkurrenz zum eigentlichen Vermarktungsweg entstehen. Denn normalerweise verkaufen Fischer ihre Ware in der Llotja zunächst an Händler - seien es traditionelle Fischläden oder moderne Supermarktketten -, die sie dann mit nur wenigen Stunden Verzögerung in ihre Geschäfte bringen und dem Endverbraucher anbieten. Die Fischer versprachen deswegen, beim Direktverkauf etwas höhere Preise zu verlangen.

Unklar ist noch, wo genau der Stand stehen wird. Bislang werden zwei Alternativen ins Auge gefasst: Direkt an der Fischhalle, um so auch Strom und Wasseranschluss der Llotja zu nutzen, oder auf der 50 Meter entfernten Grünfläche. In jedem Fall hoffen die Fischer, die baulichen und bürokratischen Hürden innerhalb weniger Monate zu überwinden, um so bald wie möglich mit dem Verkauf zu beginnen.

Damit folgt Palma einem allgemeinen Trend auf der Insel. In Andratx, Alcúdia und Sóller kann der Endverbraucher schon seit Jahren direkt beim Fischer kaufen. Im März eröffnete auch der Fischerverband in Cala Bona (Gemeinde Son Servera) solch einen Stand. /tg