Der spanische Industrie- und Tourismusminister José Manuel Soria hat am Freitag (15.4.) seinen Rücktritt verkündet. Damit reagierte der PP-Politiker auf die Enthüllungen in den Panama Papers, die ihn mit Briefkastenfirmen in Steueroasen in Verbindung bringen. Am Freitagmorgen gab er zu, "eine Reihe von Fehlern" begangen zu haben und erklärte: "Ab heute werde ich sämtliche politischen Aktivitäten einstellen."

Auf Mallorca war der Industrieminister selbst in der eigenen Partei umstritten, weil er sich für die Erdölsuche in balearischen Gewässern stark machte. Nach mehreren großen Demonstrationen stellte sich der damals auf den Balearen regierende Premier José Ramón Bauzá schließlich gegen den Minister und unterschrieb einen Protest gegen die in Madrid abgesegneten Ölbohrungen. Im Juni 2015 zog der schottische Mineralölkonzern Cairn Energy sein Vorhaben schließlich zurück.

Soria, der 58-jährige Sohn eines kanarischen Obstexporteurs, geriet seit Anfang der Woche unter starken Druck, nachdem sein Name im Rahmen der Enthüllungen durch die Panama Papers in die Öffentlichkeit gelangt war. Am Montag (11.4.) beteuerte er noch, dass weder er noch ein Mitglied seiner Familie in Firmen in Steueroasen verwickelt seien. Am Folgetag musste er diese Aussage korrigieren, als bekannt wurde, dass eines der fraglichen Unternehmen seinem Vater gehörte und Soria selbst als Verwalter im Handelsregister erschien. Am Donnerstag gelangten die Namen weiterer Briefkastenfirmen in die Presse. /tg