Der mutmaßliche IS-Helfer Mohamed H., der am Dienstag (19.4.) auf Mallorca festgenommen wurde, ist in Untersuchungshaft eingewiesen worden. Das hat die zuständige Richterin vom Obersten Gerichtshof Spaniens in Madrid, Carmen Lamela, nach einer Vernehmung per Videokonferenz am Donnerstag mit Verweis auf bestehende Flucht- und Verdunklungsgefahr entschieden.

Der Verdächtige erklärte sich in der Vernehmung, die von einem großen Polizeiaufgebaut rund um Palmas Gerichtsgebäude begleitet wurde, für "nicht schuldig".

In der richterlichen Begründung für die Hafteinweisung heißt es, Mohamed H. habe bei der Vorbereitung eines in Spanien geplanten Attentats geholfen. Im Oktober vergangenen Jahres habe er sich gegenüber Gleichgesinnten einer WhatsApp-Gruppe zu den "operativen Notwendigkeiten eines Attentats" geäußert.

Um den Terror des Islamischen Staats zu verherrlichen und die Opfer zu diffamieren, habe sich Mohamed H. dreier Facebook-Konten bedient. Nach den Anschlägen in Paris beispielsweise habe er von einem "exzellenten Tag" gesprochen, seine Leute hätten Europa ins Wanken gebracht, heißt es weiter. Mohamed H. veröffentlichte laut dem Ermittlungsbericht eine Fotomontage des deutschen Reichstags, auf dem eine Fahne der Terrororganisation weht, sowie etwa auch ein Foto von Adolf Hitler zusammen mit den Worten: "Es war keien schlechte Idee, den Juden, der Schande der Gesellschaft, ein Ende zu bereiten. Schade, dass er seine Mission nicht vollendet hat."

Der in Palma lebende Marokkaner habe zudem versucht, über soziale Netzwerke im Internet Freiwillige für den Terrorkampf anzuwerben. Zitiert werden Gespräche Ende vergangenen Jahres über konkrete Reisevorbereitungen. Man habe Freunde in der Türkei gefunden, die die Reise bezahlen und der Gruppe helfen würden, via Barcelona und Italien in den Irak und von dort nach Syrien zu gelangen und sich dem Terrornetzwerk anzuschließen. Zu diesem Zweck habe sich der 26-Jährige militärisch fortgebildet.

Während das spanische Innenministerium von einer "Gefährdung der nationalen Sicherheit" sprach, verwies die Landesregierung am Dienstag darauf, dass es sich um einen "Einzeltäter ohne Infrastruktur auf Mallorca" handle. /ff