Nach monatelangen Verzögerungen ist am Dienstag (26.4.) die erste Flüchtlingsfamilie auf Mallorca eingetroffen. "Es geht ihnen gut, und sie sind froh, nach der langen Reise eine neue Etappe zu beginnen", sagte die zuständige Koordinatorin des Roten Kreuzes, Dolça Feliu, über das albanische Paar und seinen fünfjährigen Sohn, die via Barcelona auf Mallorca eintrafen.

Untergekommen ist die Familie in einer ehemaligen Jugendherberge an der Playa de Palma, die Ende vergangenen Jahres für Flüchtlinge hergerichtet worden war. Für die kommenden Wochen werden insgesamt 42 Personen erwartet, vor allem Flüchtlinge aus Syrien, die sich derzeit in Griechenland aufhalten. Das Zentrum verfügt über 25 Zimmer mit insgesamt 50 Unterbringungsplätzen.

Feliu betonte, dass die Familie nicht von sich aus Mallorca als Destination ausgewählt habe, sondern die Insel ihr von der spanischen Zentralregierung zugewiesen worden sei. Die Flüchtlinge würden zunächst zum Schutz ihrer Privatsphäre von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Im Zentrum an der Playa de Palma stehe den Flüchtlingen psychologische und juristische Betreuung zur Verfügung. Man werde den Eintreffenden alle nötigen Informationen an die Hand geben und in einer zweiten Phase bei der Jobsuche und Einschulung helfen, um ein eigenständiges Leben führen zu können.

Vor einigen Monaten war bereits eine Partnerschaft zwischen Mallorca und den griechischen Inseln Lesbos und Chios ins Leben gerufen worden, um das Flüchtlingsdrama gemeinsam anzugehen. Desweiteren gab es zahlreiche Solidaritäts- und Spendenaktionen auf Mallorca. Zuletzt hatte Mallorca während der Balkan-Kriege Flüchtlinge aufgenommen. /ff