Ein Gericht in Palma will einen Fall wieder eröffnen, der vor zehn Jahren für Schlagzeilen auf Mallorca sorgte, aber seitdem seit langem in den Akten schlummert: Der schottische Großunternehmer Michael Brown - vor Jahren wegen Betrugs verurteilt - soll sich nun wegen Geldwäsche auf Mallorca verantworten.

Brown war im April 2006 in seiner Villa in Esporles festgenommen worden. Damals handelten die Behörden auf Geheiß eines internationalen Haftbefehls aus Großbritannien. Dort wurde er wegen Betrugs in rund 50 Fällen und in Millionenhöhe gesucht. Der aus Glasgow stammende Geschäftsmann, der in der britischen Öffentlichkeit unter anderem wegen Parteispenden in Millionenhöhe umstritten war, wurde in seine Heimat ausgeliefert. Allerdings gelang ihm während des Prozesses die Flucht. In Abwesenheit verurteilten ihn die Richter zu einer siebenjährigen Haftstrafe. Im Januar 2012 wurde er erneut festgenommen, diesmal von der Polizei der Dominikanischen Republik, wo er anscheinend jahrelang unter falschem Namen ein ausschweifendes Leben geführt hatte.

Das Gericht in Palma will nun untersuchen, ob sich der inhaftierte Magnat auch auf Mallorca der Geldwäsche schuldig gemacht hat. Die Antikorruptionseinheit der Staatsanwaltschaft verdächtigt Brown, die per Betrug in Großbritannien ergaunerten Millionenbeträge über seine Immobilien auf der Insel gewaschen zu haben. Neben der Villa in der Luxussiedlung ses Rotgetes bei Esporles soll er ein Haus in Andratx, mehrere Büros im Zentrum von Palma und eine Yacht besessen haben. Außerdem fiel den Mallorquinern seine Kollektion an Luxusautos - Porsche, Bentley und Jaguar - auf. Die Presse berichtete über seine Reisen per Privatjet vom Flughafen Son Sant Joan.

Browns Anwältin hat gegen die Wiedereröffnung des Prozesses Einspruch eingelegt. Bei einer Anhörung am Dienstag (26.4.) legte sie den Gerichten ihre Gründe vor, während die Staatsanwaltschaft ihre neuen Vorwürfe bekräftigte. /tg