Es geht wieder aufs Wasser. Von Donnerstag (28.4.) bis einschließlich Montag (2.5.) findet an der alten Fischermole, Moll Vell, schräg gegenüber von Palmas Kathedrale, die 33. Ausgabe der Internationalen Bootsmesse statt. Rund 220 Firmen präsentieren dort auf einer Fläche von mehr als 5.500 Quadratmetern an Wasser und Land zahlreiche Neuheiten in der Wassersportbranche. Gezeigt werden neben insgesamt rund 200 ausgestellten Booten und Yachten auch neues Zubehör- und Ausstattungsmaterial sowie diverse Dienstleistungen im Bereich Refit, Wartung und Schulung.

Genau genommen handelt es sich bei dem maritimen Catwalk in Palma um zwei miteinander gekoppelte Messen: Die eigentliche Boatshow für das konven­tionelle Wassersport-Angebot aus Serienyachthändlern, Charterfirmen, Zubehörfirmen, Schulen, Marinas, Refit-Unternehmen und diversen kleineren Wassersport-Anbietern sowie die Superyacht Show, bei der sich alles um luxuriöse Motor- und Segelyachten mit einer Länge von über 24 Metern dreht. Dieser, erst vor drei Jahren geschaffene Bereich, nimmt bereits über 50 Prozent der gesamten Ausstellungsfläche ein. Die Superyacht Show Palma ist mit insgesamt 70 hier ausgestellten Yachten die größte ihrer Art im ganzen Mittelmeerraum

75.000 Euro für eine Woche Segel-Charter

Die mit Abstand größte auf der Messe ausgestellte Yacht in diesem Jahr ist die 50 Meter lange „Eleonora", ein im Jahre 2000 vom Stapel gelaufener Nachbau der 1910 gebauten US-Privatyacht „Westward". Ihr derzeitiger Marktwert dürfte bei rund 10 Millionen Euro liegen, doch der bildschöne Zweimaster steht gar nicht zum Verkauf. Man kann sie vielmehr für einen Wochenpreis, der je nach Saison zwischen 65.000 und 75.000 Euro liegt, mieten.

Die „Eleonora" ist damit eine von rund ein Dutzend Super­yachten, die auf der Bootsmesse in Palma erstmals zum Charter ausgestellt werden. Möglich macht dies die vor ein paar Jahren begonnene Lockerung der regionalen Steuervorschriften für Charteryachten über 15 Meter Länge.

Eine kleine Weltpremiere feiert auf der diesjährigen Boatshow in Palma auch der britische Motoryachthersteller „Sealine". Er präsentiert am Messe-Samstag (30.4.) erstmals sein neues Top-Model, die rund 17 Meter lange Flybridge-Yacht „F530".

Virtuelle Jobagentur

Zu den weiteren auf der Boatshow präsentierten Neuheiten zählt das spanische Online-Portal „Nautijob", eine virtuelle Job-agentur für in der Wassersportbranche tätige Unternehmer und Selbstständige. Und die balearische Handelskammer lädt Fachbesucher zu einem erstmals auf der Messe veranstalteten „Brokerage Event", einer Konferenz zum Thema Yacht- und Bootscharter im Mittelmeerraum.

Interaktive Events, an denen sich Messebesucher direkt beteiligen können, sind in diesem Jahr nur spärlich gesät. Wer möchte, kann sich aber bei einer Probefahrt auf einem Standup-Paddleboard nass machen. Im Bereich Funsport finden während der Boatshow zudem tägliche Vorführungen verschiedener Anbieter von mit Wasserschub angetriebenen „Flyboards", „Hoverboards" und „Jetpacks" statt. Maritime Modehersteller wie „Helly Hansen" und „Slam" präsentieren auf der Boatshow zudem ihre neuen Sommerkollektionen.

Für zusätzliche Unterhaltung sorgen Straßenclowns der sogenannten „Fun Parade" von Mallorcas Nobelhafen Port Adriano, die mehrmals am Tag im Superyacht-Bereich mit kleinen Show- und Akrobatik-Einlagen auftreten.

Wie bereits in den Vorjahren findet am Messe-Freitag die „Nit de Mar" statt. Die Boatshow ist an diesem Tag bis 23 Uhr geöffnet. Zahlreiche Aussteller laden Besucher und Kunden an diesem Abend zu kleinen Partys mit Musik, Snacks und Getränken ein.

Schlemmen im Hafen

Das gastronomische Angebot auf der Messe liegt ansonsten vor allem in den Händen der auf dem Gelände liegenden Res­taurants. Zu ihnen gehören das „Port Blanc", das „Mar de Nudos" und das „Chillis" an dem großen Terminal-Gebäude gegenüber der Hafenbehörde sowie dem Bar-Restaurant „El Pesquero" am Fischereihafen. Alle Lokale servieren während der Messe spezielle Menüs.

Der balearische Superyacht-Charter- und Brokerverband beauftragte zudem wie bereits im vergangenen Jahr den britischen Sternekoch Marc Fosh und sein Team mit der Führung des „Blue Café" schräg gegenüber des Haupteinganges. Serviert werden hier verschiedene „Tapas" und Häppchen.

Hoch die Tassen

Mehrere Bodegas und Getränke­vertriebsfirmen wie die in Binissalem beheimatete „Bodegas Ferrer" oder das Unternehmen „World of Wines" nutzen die Bootsmesse auch zur Präsentation neuer Tropfen und Produkte. So werden beispielsweise am Stand der „Barracuda Beach Bar" unter anderem die mit LED-Lichtern bestückten Flaschen der Marke „VodkaZ Zing" vorgestellt.

Insbesondere für die Aussteller soll es an den kommenden fünf Messetagen jede Menge Grund zum Feiern geben. „Die bei der Boatshow im ­vergangenen Jahr erzielten Umsätze lagen bei mehreren Millionen Euro. Über 80 Prozent aller Aussteller sind wieder dabei",

erklärte Messedirektor Chema Sanz bei der offiziellen Vorstellung der Boatshow am Montag (25.4.).

Die hohe Nachfrage an Messe-Ständen habe bei der diesjährigen Ausgabe sogar fast zu Overbooking geführt, so der erfahrene Messeleiter. „Wir mussten leider bereits Wochen vorher mehr als 70 Absagen erteilen. Es war einfach kein Platz mehr übrig."