Wegen der Mehrkosten beim Abriss des früheren Hotels Rocamar in der Gemeinde Sóller im Norden von Mallorca sind Ermittlungen gegen den früheren balearischen Tourismusminister Jaime Martínez eingeleitet worden. Beschuldigt werden zudem drei weitere hochrangige Mitarbeiter der früheren Bauzá-Regierung (2011-2015).

Das Hotel war jahrelang einer der größten Schandflecken von Port de Sóller: Das Tourismusministerium hatte das Haus 1999 schließen lassen, nachdem ein jugendlicher Gast wegen der maroden Balkongitter fast in den Tod gestürzt war. Das siebenstöckige Gebäude, das zunehmend verfiel, wurde schließlich von der Landesregierung erworben und abgerissen. Dabei beglich die Landesregierung auch Mehrkosten in Höhe von knapp 690.000 Euro.

Martínez hatte als damaliger Generaldirektor im Tourismusministerium den Kaufpreis ausgehandelt, Tourismusminister war damals noch Carlos Delgado. Begünstigter des Aufpreises war der Vater eines hohen Beamter des Tourismusministeriums. Den Skandal hatte die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" aufgedeckt. /ff