Vertreter der Gemeinde Calvià und Unternehmer aus der örtlichen Tourismusbranche im Südwesten von Mallorca haben am Donnerstag (12.5.) über Auflagen beim Public Viewing diskutiert. Zum Saisonbeginn hatte das Rathaus die Vertreter der Bars, Restaurants und Clubs eingeladen, über die Regeln im Ort zu sprechen. "Jeder muss sich an die Normen halten", insistierten dabei die Ratsherren der sozialistischen Stadtregierung Andreu Serra und Antonio García Moles.

Uneinig waren sich die Versammlungsteilnehmer insbesondere über die Auflagen in Bezug auf Fernsehbildschirme. Einen knappen Monat vor Beginn der Fußball-EM ermahnte die Gemeinde die Wirte, dass Bildschirme niemals auf die Straße zeigen dürfen, sondern immer ins Innere des Lokals gerichtet sein müssen. Menschenansammlungen außerhalb der Bars - insbesondere während Fußballspielen der englischen Nationalmannschaft - hatten in Ortsteilen wie Magaluf immer wieder zu Verkehrsbehinderungen geführt. Die strenge Kontrolle der Bildschirm-Regelung solle aber auch außerhalb der Fußballzeiten gelten, worüber sich einige Wirte echauffierten. Man habe teilweise hohe Summen in große Bildschirme investiert, kritisierte Pepe Tirado als Sprecher des örtlichen Unternehmerverbands der Branche.

Auch andere Probleme wurden thematisiert, die schon seit Jahren immer wieder diskutiert wurden: Die nervigen Verkaufsmethoden der Flyer-Verteiler für Shows und Veranstaltungen, die organisierten Sauftouren, die als "Bar Crawling" den Ruf des Ortes schädigen, oder die Lärmbelästigung, unter der die Anwohner zu leiden hätten.

Einer der Unternehmer mit mehreren Geschäften in Magaluf resümierte das Treffen sichtlich verärgert folgendermaßen: "Ich dachte, wir würden uns treffen, um über die Fortschritte auf dem Weg zu einem neuen Freizeitangebot in Calvià zu sprechen. Stattdessen erinnerten sie uns an die alten Regeln, die es schon ewig gibt." Verbandssprecher Tirado fügte hinzu: "Das Treffen hätte vorher abgehalten werden müssen, nicht unmittelbar vor der Saison." /tg