Ein 22-Jähriger, der am Freitag (11.3.) gestanden hatte, seine Freundin erwürgt zu haben, ist ohne Möglichkeit auf Kaution in Untersuchungshaft eingeliefert worden. Das hat die zuständige Richterin des Amtsgerichts Manacor am Samstag entschieden. Gegen den Kolumbianer wird wegen Mordes ermittelt.

In Son Servera gingen unterdessen mehr als 500 Personen auf die Straße, um gegen den neuen Fall häuslicher Gewalt zu demonstrieren. An der Kundgebung beteiligten sich neben der Bürgermeisterin des Orts, Natalia Troya, auch die balearische Ministerin für öffentliche Verwaltung, Catalina Cladera, sowie Rosa Cursach, Präsidentin des balearischen Fraueninstituts.

Troya verlas ein Manifest, in dem sie den "sinnlosen Tod" der erst 19-Jährigen verurteilte, und konnte dabei ihre Tränen nicht zurückhalten. Cladera forderte verstärkte Anstrengung in den Schulen, damit mehr Bewusstsein für häusliche Gewalt geschaffen werde. Es handelt sich um den zweiten Todesfall häuslicher Gewalt auf Mallorca seit Jahresbeginn. Auch auf dem Paseo del Borne in Palma demonstrierten zahlreiche Personen.

Der 22-Jährige hatte sich am Freitag in Begleitung seines Anwalts auf der Wache der Guardia Civil von Artà gestellt. "Ich glaube, ich habe meine Freundin getötet", so der geständige Täter. Wie inzwischen bekannt wurde, war er bereits 2014 zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden, nachdem er das Opfer misshandelt hatte. Zudem durfte er sich ihr zeitweise nicht auf mehr als 200 Meter nähern.

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Anwohner beschrieben den Täter als gewalttätig, besonders wenn er Alkohol und Drogen konsumiert habe. Seine Freundin sei nach einer zwischenzeitlichen zu ihm zurückgekehrt, als sie volljährig wurde, sie habe aber Angst vor ihm gehabt. Bei dem Opfer handelt es sich um eine gebürtige Russin, die von einem mallorquinischen Paar adoptiert worden war. /ff