Früher war Son Gotleu, zwischen Palmas Ringautobahn, Carrer Manacor und Carrer d'Aragó gelegen, ein einfaches Arbeiterviertel - heute gilt es als größter sozialer Brennpunkt auf Mallorca. In den teils heruntergekommenen Wohnblocks leben zwar immer noch viele alteingesessene Festlandspanier, die vor vielen Jahrzehnten wegen der besseren Jobaussichten nach Mallorca kamen. Den Großteil der Bevölkerung machen aber inzwischen Einwanderer aus Afrika, vor allem aus Marokko, Nigeria und dem Senegal, sowie aus Lateinamerika aus. Auch viele "gitanos", die spanische Roma-Minderheit, leben in Son Gotleu, das längst den Ruf eines Ghettos hat.

Probleme bereitet aus Sicht der Polizei vor allem der Drogenhandel. Immer wieder kommt es in dem Viertel zu Hausdurchsuchungen und Festnahmen. Mal werden riesige Marihuana-Plantagen entdeckt, mal ganze Dealer-Clans ausgehebelt. Zu größeren gewalttätigen Ausschreitungen ist es zuletzt im Sommer 2014 gekommen, als bei einer Straßenschlacht Dutzende Schwarafrikaner und "Gitanos" aufeinander losgingen.

Allgegenwärtig ist in Son Gotleu die Armut. Ein Großteil der Bewohner lebt in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen, die Arbeitslosenquote ist hoch. Kleinere Diebstähle gelten deshalb sogar aus Sicht der zuständigen Sozialarbeiter eher als Kavaliersdelikt. Dass sich in so mancher leerstehenden Wohnung Hausbesetzer breit gemacht haben, überrascht ebenfalls wenig. /sts