In Bezug auf die strengeren Richtlinien an der Playa de Palma auf Mallorca setzt die Ortspolizei bislang noch immer auf Verwarnungen. Ab Mittwoch (1.6.), spätestens aber mit Beginn der kommenden Woche am Montag (6.6.) laufe die Schonfrist ab. Im Falle von Verstößen gegen das Ruhestörungs- oder Trinkverbot würde man dann die hohen Bußgelder von bis zu 3.000 Euro verhängen. Das bestätigte ein Sprecher der Ortspolizei am Montag (30.5.) gegenüber der MZ und widersprach damit anders lautenden Medienberichten.

Am vergangenen Wochenende (28./29.5.) richteten sich die verschärften Kontrollen der Polizei zunächst gegen den illegalen Verkauf von Alkohol oder dem Anbieten von Massagen am Strand. "Für viele Touristen ist es auf Mallorca leichter und billiger, Alkohol zu kaufen", erklärt der Einsatzleiter Pedro Llabrés gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Seine Hauptaufgabe bestehe zunächst darin, den illegalen Straßen- und Strandverkauf zu verhindern. Und darin, dass der erhöhte Alkoholkonsum nicht die Anwohner störe.

Bei Ruhestörung und Trinken am Strand wurde jedoch weiter auf Verwarnungen gesetzt. Eine Gruppe junger deutscher Touristen, die am Strand lautstarke Musik aufgedreht hatten, habe man darum gebeten, das Volumen zu drosseln. Der Aufforderung sei man sofort und ohne Proteste nachgekommen. Auch hätten die Polizisten daran erinnert, dass die Mitnahme von Glasflaschen am Strand verboten sei.

Die meisten Touristen seien sich noch nicht darüber im Klaren, dass für vermeintlich harmlose Ordnungsverstöße wie das Trinken auf offener Straße, ab sofort hohe Bußgelder verhängt werden können. "Wir setzen weiter auf Aufklärung", heißt es bei der Ortsolizei. Es sei zudem die Aufgabe der Hoteliers, in diesen Tagen ihre Kunden über die neue Situation zu informieren. /tg