Historischer Durchbruch bei der Vergangenheitsbewältigung auf Mallorca: Das Balearen-Parlament hat am Dienstag (31.5.) ein von der linken Regionalpartei Més per Mallorca initiiertes Gesetzesprojekt einstimmig angenommen.

Es sieht die Exhumierung und Identifizierung der Opfer vor, die während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) und der Franco-Diktator oftmals in Gemeinschaftsgräbern anonym verscharrt worden waren. Dokumentiert sind bis heute 48 Gräber in 27 Gemeinden Mallorcas sowie mindestens 2.318 Todesopfer.

Die Linksparteien hatten zuvor 19 der insgesamt 25 eingebrachten Eingaben der oppositionellen Volkspartei angenommen. Dazu gehörte auch der Wunsch, dass die damaligen Ereignisse nicht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft würden, wie ursprünglich geplant. Das widerspreche dem spanischen Amnestiegesetz von 1977, argumentiert die PP.

Während sich die Konservativen in den vergangenen Jahren dafür aussprachen, die Franco-Zeit ruhen zu lassen, streben die Linksparteien eine gründliche Aufarbeitung an. Nun war erstmals ein Konsens möglich: Nach der Verabschiedung im Parlament gab es langanhaltenden Applaus aller Fraktionen. /ff