Die Anwohnervereinigung AC Ciutat de s'Arenal fordert vom Rathaus in Palma die Aufklärung eines anscheinend von einem deutschen Unternehmen organisierten Saufgelages, das am Freitagnachmittag (22.4.) an der Playa de Palma stattfand. Die im September 2015 gegründete Vereinigung will sich mit Vertretern der Stadtverwaltung treffen, um solche Veranstaltungen künftig zu verhindern.

Stein des Anstoßes war eine Zusammenkunft von "etwa tausend deutschen Touristen", die sich am frühen Freitagnachmittag in Höhe der Schinkenstraße und dem als "Ballermann" bekannten Strandabschnitt der Playa de Palma zum gemeinsamen Trinken getroffen hätten. "Anscheinend hat ein deutscher Reiseveranstalter für dieses Event geworben, um die Saison in einem oder mehreren Vergnügungsparks einzuläuten", erklärt der Vorsitzende der Nachbarschaftsvereinigung Biel Barceló gegenüber der MZ. Jedenfalls habe es sich um ein organisiertes Treffen gehandelt, zumal Animateure für Stimmung sorgten und Leute damit beauftragt waren, den Müll in Tüten einzusammeln.

Da die Feiernden den Straßenverkehr behinderten, den normalen Fluss der Passanten störten und sich überdies "gegenüber den Anwohnern völlig respektlos verhielten", rief die Nachbarschaftsvereinigung beim Rathaus an. Wenig später, gegen 15 Uhr, sei das Gelage von der Nationalpolizei aufgelöst worden.

"Das war der jährliche Opening Umzug vom Bierkönig", schreibt ein MZ-Leser auf Facebook. "Und tausend Menschen waren da auch nicht. Man muss denen doch auch mal zugute halten, dass sie sogar ihren Müll freiwillig weggeräumt haben." Ein Urlauber, der sich das Spektakel vom Hotelbalkon anschaute, spricht auf der MZ-Facebook-Seite von einem "friedlichen und entspannten" Event und einer "harmlosen Zusammenkunft": "Die Leute standen dort, haben etwas getrunken und soweit man sehen konnte, die leeren Dosen in Müllsäcke gepackt. Ein wahrhaftiges Saufgelage sieht wohl etwas anders aus."

Hintergrund: Zehn Fragen, zehn Antworten - Saufgelage an der Playa de Palma

"Wir werden nicht zulassen, dass einige wenige Unternehmen an der Playa de Palma den öffentlichen Raum für ihre Zwecke missbrauchen und das Ansehen des Viertels darunter leidet", gibt sich Barceló kämpferisch. "Wir werden den Druck aufrechterhalten, damit die Anwohner nicht um ihre normalen Rechte wie das Recht auf Ruhe gebracht werden." Die Vereinigung fordert eine Untersuchung des Vorfalls und ein Treffen mit dem Rathaus, um künftige Veranstaltungen dieser Art zu verhindern. /tg