Die Kurve, in der am Samstagmittag (18.6.) bei der Rallysprint Afixió Calvià vier Personen schwer verletzt wurden, hatte eine tragische Vorgeschichte: Bereits im Jahr 1997 waren bei derselben Veranstaltung an derselben Stelle ein Mann getötet und zwei schwer verletzt worden, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Ein 30-jähriger Mann, der die Rallye zusammen mit seinem Sohn anschaute, wurde von einem aus der Kontrolle geratenen Rennauto erfasst und getötet. Der neunjährige Sohn und ein weiterer Zuschauer erlitten damals schwere Verletzungen.

Am vergangenen Samstag wiederholte sich dasselbe Unglück. Ein teilnehmendes Fahrzeug kam in derselben Kurve am Coll de Sa Creu in der Nähe von Palma von der Fahrbahn ab und raste ins Publikum. Die vier Verletzten wurden auch am Sonntagabend noch im Krankenhaus behandelt, zwei von ihnen auf der Intensivstation. Der Fahrer wurde nur leicht verletzt.

Die Kurve gilt als besonders gefährlich und ist deswegen für Zuschauer gesperrt. Zum Zeitpunkt des Unfalls waren allerdings noch keine roten Absperrbänder angebracht. Die Veranstalter hätten die Zuschauer unmittelbar vor dem Unfall darauf hingewiesen, die Kurve zu verlassen. Dieser Hinweis wurde anscheinend ignoriert. Das Unfallauto - ein BMW M3 - nahm nicht am Rennen teil, sondern fuhr die Strecke vor Beginn der Veranstaltung ab.

Bevor das Rennen, das über eine abgesperrte Strecke von elf Kilometern über den Coll dels Tords und den Coll de sa Creu führte, am Nachmittag trotz des Unfall abgehalten wurde, sperrten die Veranstalter die Kurve mit rotem Band ab. /tg