Ein Gericht in Palma hat einen Arzt wegen eines falschen Gutachtens zu einer Geldstrafe von 7.500 Euro verurteilt. Der Mediziner hatte einem einäugigen Mann eine Tauglichkeitsbescheinigung für das Fahren von Bussen und Lkw ausgestellt.

Der 61-jährige Arzt, der ein auf Mallorca bekanntes Zentrum für Gesundheitsprüfungen von Verkehrsteilnehmern führte, war bekannt für großzügige Entscheidungen - auch über andere körperliche Einschränkungen sah der "Wunderarzt" offenbar großzügig hinweg. Mit dem Gutachten für den Einäugigen habe sich der Angeklagte eines schweren Verstoßes schuldig gemacht und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gefährdet, heißt es in dem Urteil vom Mittwoch (22.6.). Jeder Laie habe feststellen können, dass der Betroffene weder Busse, noch Lkw hätte fahren dürfen.

Der Mann, dem im Alter von 14 Jahren ein Auge entfernt worden war, hatte jahrelang Linienbusse auf Mallorca gefahren. Nach dem Bekanntwerden des Falls hatte er seinen Führerschein und seinen Job verloren. /ff