Die balearische Landesregierung hat sich von weitergehenden Plänen zur Förderung der katalanischen Sprache auf Mallorca wie etwa Auflagen für private Firmen und Geschäfte distanziert. "Wir werden keine Regelung beschließen, die den Privatsektor betrifft, und schon gar nicht, ohne diese vorher mit den Betroffenen abzustimmen", erklärte Regierungssprecherin Pilar Costa am Freitag (15.7.).

Costa bezog sich damit auf ein 136 Vorschläge umfassendes Programm, das der Sozialbeirat für katalanische Sprache erarbeitet hatte - ein Gremium, in dem auch die Landesregierung vertreten ist. Die Punkte sahen unter anderem vor, dass Geschäfte nur dann Lizenzen erhielten, wenn diese garantieren könnten, ihre Kunden auch auf Katalanisch bedienen zu können. Weitere Punkte betreffen etwa die Förderung katalanisch sychnronisierter Spielfilme oder etwa das Recht von Patienten, einen Arzt mit Kenntnissen der Inselsprache auswählen zu können.

Man werde jeden einzelnen Vorschlag prüfen, erklärte nun Costa. Der Landesregierung gehe es nicht um Auflagen, sondern um Fördermaßnahmen. Die liberale Oppositionspartei Ciudadanos sowie Teile der Konservativen hatten die Vorschläge scharf kritisiert.

Auf den Balearen sind Katalanisch und Spanisch offizielle Amtssprachen. Nach der langen Unterdrückung der Inselsprache unter der Franco-Diktatur (1939-1975), unter der im öffentlichen Leben nur Spanisch zugelassen war, wird Katalanisch stärker gefördert. In den öffentlichen Schulen muss mindestens die Hälfte des Unterrichts auf Katalanisch stattfinden, in vielen Einrichtungen wird fast ausschließlich die Inselsprache verwendet. /ff