Der frühere Chef der Ortsgruppe der konservativen Volkspartei (PP) in Palma, José María Rodríguez, darf sich bis auf weiteres nicht mehr dem Rathaus und den Büros der städtischen Verwaltung von Palma nähern. So soll verhindert werden, dass er Zeugen im Korruptionsfall rund um die Ortspolizei beeinflusst. Das hat Untersuchungsrichter Manuel Penalva nach der Vernehmung von Rodríguez am Freitag (26.8.) entschieden.

Der Politiker, der verschiedene hohe Ämter in der Politik auf Mallorca inne hatte, wurde rund zweieinhalb Stunden als Verdächtiger vernommen. Rodríguez bestritt jegliche Verbindung zum Skandal, in dem es unter anderem um die Erpressung von Unternehmern des Nachtlebens an der Playa de Palma geht. So sollen die mit den Kontrollen beauftragten Einheiten der Ortspolizei häufig ein Auge zugedrückt haben, im Gegenzug kamen die Beamten sowie auch Politiker laut Ermittlungsakten unter anderem in den Genuss kostenloser sexueller Dienstleistungen.

Weder habe er jemals ein Bordell aufgesucht, noch die Dienste einer Prostituierten in Anspruch genommen, so Rodríguez bei seiner Vernehmung am Freitag. Der Politiker war als Vorsitzender der Ortsgruppe der PP in Palma zurückgetreten, als die Vorwürfe gegen ihn bekannnt geworden waren. Desweiteren soll auch der frühere Stadtrat Álvaro Gijón, der in der vergangenen Legislaturperiode Tourismusdezernent in Palma war, als Verdächtiger vernommen werden. Er genießt jedoch bislang in seiner Eigenschaft als Abgeordneter im Balearen-Parlament Immunität. /ff