Die Lobby der Ferienvermieter auf Mallorca fordert immer lauter eine Legalisierung der touristischen Vermarktung von Apartments. Das Geschäft in der gesetzlichen Grauzone habe bereits einen Anteil von elf Prozent am Bruttosozialprodukt auf den Balearen erreicht, erklärte Juan Estarellas, Vorsitzendes des Branchenverbands Aptur, bei der Vorstellung des Jahresberichts am Mittwoch (7.9.).

Ein Drittel der derzeit knapp 200.000 Gästeplätze in der Ferienvermietung werde ohne gesetzliche Grundlage vermietet. Eine Reform des balearischen Tourismusrahmengesetzes sei deswegen dringend nötig und dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden. Bislang ist im Gesetz nur die Vermietung von alleinstehenden oder Reihenhäusern an Urlauber vorgesehen, nicht aber von Apartments in Mehrfamilienhäusern. Die balearische Landesregierung will die Branche bis zur Saison kommenden Jahres neu regulieren.

Unterdessen wurden rund 1.800 Apartments in Mehrfamilienhäusern auf den Balearen ins Register für die im Juli eingeführte Touristensteuer eingetragen. Die Besitzer müssen somit die Abgabe einziehen und abführen. Die Zahl liegt über den Erwartungen der Landesregierung, aber deutlich unter der tatsächlichen Zahl von Apartments, die in der rechtlichen Grauzone vermietet werden. Der Fiskus hatte Anbietern, die sich nicht im neuen Register eintragen lassen, mit einer Geldbuße von 400 Euro gedroht. /ff