Wie bei einer ansteckenden Krankheit: Auf dem Meeresboden vor Mallorca haben Taucher ungewöhnliche rote Flecken entdeckt, die von Forschern als Ansammlungen von Cyanobakterien identifiziert wurden. Darüber berichtet die zur MZ-Unternehmensgruppe gehörende Zeitschrift "Gaceta Naútica".

Investigative Journalisten der Zeitschrift tauchten zweimal auf den Meeresboden, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. In etwa 15 Metern Tiefe und ungefähr 400 Meter von der Stelle entfernt, an der die Stadt Palma ihr geklärtes Ab- und Regenwasser ins Meer leitet, befindet sich eine etwa tausend Quadratmeter große Fläche mit ungewöhnlichen roten Flecken auf dem Meeresboden.

Bei einem zweiten Tauchgang entnahmen die Journalisten Proben und gaben sie Forschern der Balearenuniversität UIB zur Analyse. Diese bestätigten Cyanobakterien, die als Anzeichen für eine ungewöhnlich hohe Anreicherung von organischer Verschmutzung - insbesondere mit hohe Phosphat- und Nitratwerten - gelten.

Die Journalisten zeichneten ihren Tauchgang auch auf Video auf. "Auf einer Fläche, die etwa die eines Basketballfeldes entspricht, sind hier die roten Flecken, aber kein weiteres Leben zu erkennen. Kein einziger Fisch, keine Garnele, kein Seestern. Nichts als Sand und rote Flecken, manche von bis zu zwei Meter Durchmessern", erklärte der Taucher und Journalist Juan Poyatos. /tg