Die frühere Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar ist in ihrem vierten Korruptionsprozess auf Mallorca zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil des Obersten Gerichtshofs der Balearen im Fall "Can Domenge" wurde am Freitag (21.10.) bekannt, nachdem die Geschworenen bereits Anfang Oktober den Schuldspruch gefällt hatten. Dabei hatten sie keinerlei strafmildernde Umstände anerkannt.

Die drei Jahre kommen nun zu den elf Jahren hinzu, die die Ex-Politikerin bereits jetzt infolge ihrer bisherigen Korruptionsprozesse absitzt. Munar muss zudem 6 Millionen Euro Strafe zahlen und darf für acht Jahre kein öffentliches Amt bekleiden. Auch für die weiteren Angeklagten wurden Haftstrafen ausgesprochen: ein Jahr und zehn Monate für den Ex-Vizepräsidenten des Inselrats, Miquel Nadal, ein Jahr und sechs Monate für den früheren Raumordnungsdezernenten Bartomeu Vicens sowie neun Monate für den Unternehmer Ramón Sanahuja.

Worum ging es in diesem Prozess? Um insgesamt vier Millionen Euro Schmiergeld, die überwiesen wurden. Can Domenge, das ist der Name eines Baugrundstücks in Palmas Norden, das der Inselrat 2004 in einer manipulierten Ausschreibung unter Wert der Baufirma Sacresa zuschanzte - ein konkurrierender Bewerber hatte mit 60 Millionen Euro doppelt so viel für das Projekt geboten. Entstehen sollte auf dem Grundstück eine Luxussiedlung des französischen Architekten Jean Nouvel. /ff