Medienberichte über unbekannte Flugobjekte, abgekürzt Ufos, sind etwas aus der Mode gekommen. Doch in den 70er und 80er Jahren nahm die Bevölkerung auf Mallorca und im Rest von Spanien das Phänomen sehr ernst. Hunderte von Leuten trafen sich an bestimmten Nächten, um vermeintliche Außerirdische auf der Insel landen zu sehen.

Dass sich nicht nur die Bevölkerung, sondern auch das spanische Verteidigungsministerium mit vielen diese Fälle ernsthaft beschäftigte, zeigen die Archive. Die bislang geheimgehaltenen Daten über die Ermittlungen der einzelnen Fälle. Die 1.900 Seiten des Militärarchivs wurden am Samstag (22.10.) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Vier der Fälle beziehen sich auf die Balearen.

Am 24. Oktober 1978 um 20.30 Uhr abends beobachten Piloten zwei Lichter, die sich etwa in der Geschwindigkeit eines Flugzeugs auf den Flughafen Menorca zubewegten. Sie funkten zum Tower, um zu fragen, um was es sich handeln könnte. Doch weder in Maó, noch in Palma oder Barcelona konnte man sich einen Reim auf die Lichter machen. Der mysteriöse Fall wurde weiter untersucht und nach Abschluss der Ermittlungen kam man zu dem Ergebnis, dass es sich um zwei Militärflugzeuge gehandelt haben musste. Allerdings gab es dafür keinerlei Beweise und so blieben viele Fragen offen.

Am 6. Februar 1979 tauchten auf dem Radar des Schiffs Tamames gelb-rötliche Signale auf. Das Schiff nahm Kurs auf, um möglicherweise in Seenot geratene Schiffsleute zu retten. Doch als man die Stelle erreichte, tauchten die Flecke hinter dem Schiff auf. Stundenlang ortete der Radar Flugobjekte, auf die es bis heute keine Erklärung gibt, obwohl die spanische Luftwaffe den Fall ernsthaft untersuchte. Am 14. Februar 1979 waren es die Piloten des Flugs AF-530, die nach dem Start in Palma eine "weiße Kugel mit grünen sehr hellen Lichtern" sah, die über das Tramuntana-Gebirge flog.

Im Juli 1992 erschien eine Reportage in einer spanischen Esoterik-Zeitschrift mit dem Titel "Rätsel um das Dreieck des Schweigens. Was passiert in der Gegend rund um die Balearen? Darin wird ein Militär zitiert, der über die Existenz eines kosmischen Dreiecks berichtet, in dem sich Gegenstände mit einer Geschwindigkeit von 540.000 Stundenkilometern fortbewegten. Die Untersuchungen des Verteidigungsministeriums kamen zu dem Schluss, dass der Zwischenfall wenig glaubwürdig sei. /tg