Die Vertreter der Balearen, Sardiniens und Korsikas wollen künftig gemeinsame Sache machen, um ihre Interessen innerhalb der Europäischen Union (EU) gemeinsam besser vertreten zu können. Bei einem Inselgipfel auf Mallorca beschlossen sie am Montag (21.11.), in Brüssel für die steuerlichen Anerkennung ihrer Insellage zu kämpfen.

Die balearische Ministerpräsidentin, Francina Armengol, begrüßte ihre beiden Amtskollegen Francesco Pigliaru (Autonome Region Sardinien) und Gilles Simeoni (Korsika), die jeweils mit einer hochrangigen Regierungsdelegation angereist waren. Das Gipfeltreffen stand unter dem Motto "Die Insellage im westlichen Mittelmeer".

Bei den Verhandlungen über die Verteilung der Mittel innerhalb der EU wolle man gemeinsam verhandeln, um spätestens ab dem Jahr 2020 besser dazustehen. Insbesondere wolle man dafür streiten, die Nachteile durch die Insellage durch Steuervergünstigungen ersetzt zu bekommen.

Pigliaru sprach von einer "großen Chance", durch eine "möglichst konkrete gemeinsame Plattform" die drei Inselregionen in der EU zu vertreten. Auch die Zusammenarbeit als touristische Regionen biete viele Vorteile, fügte er hinzu.

Für Simeoni hielt das Treffen für einen "sehr wichtigen Moment". Als Zeichen, wie wenig die Chancen einer potenziellen Zusammenarbeit bislang genutzt würden, nannte er die schlechte Verkehrsanbindung zwischen den relativ dicht zusammenliegenden Inseln. Neidisch wies er darauf hin, dass die Inselregionen seiner Amtskollegen auf den Balearen und Sardinien eine größere Autonomie gegenüber der Zentralregierung hätten.

Armengol kritisierte die mangelnde Koordination der EU in Bezug auf die Flüchtlingskrise. Die Mittelmeerregionen müssten zu einer Region "der Anerkennung der Vielfalt" werden. Die Inselregionen seien ein Treffpunkt der Kulturen zwischen den Anrainern im Süden und im Norden. /tg