Rund 500 Schüler haben am Donnerstag (24.11.) auf Mallorca gegen die geplante Einführung zentraler Abschlussprüfungen protestiert. Die Demonstranten versammelten sich in Palma vor der Delegation der spanischen Zentralregierung und forderten die Rücknahme der mit der Schulreform von 2013 eingeführten und in diesem Jahrgang erstmals anstehenden Prüfungen.

Wie die Schulbehörde informierte, nahmen auf den Balearen zudem knapp 19.000 Schüler an dem spanienweit organisierten Streiktag teil. Knapp jeder zweite Schüler, 47 Prozent, blieb am Donnerstag dem Unterricht fern. An den öffentlichen Schulen auf der Insel Mallorca lag die Teilnahme sogar bei 72 Prozent. An privaten und kofinanzierten Schulen war die Beteiligung hingegen deutlich geringer.

Hintergrund: Die Schulwelt ist längst nicht in Ordnung

Die unter dem inzwischen zurückgetretenen spanischen Bildungsminister José Ignacio Wert eingeführten Prüfungen wurden von vielen Seiten kritisiert. Auch auf Mallorca gab es massiven Protest insbesondere in der Lehrerschaft. Eines der jüngst im Amt bestätigten spanischen Premierminister Mariano Rajoy war es, das umstrittene Gesetz - genannt LOMCE oder umgangssprachlich auch "Ley Wert", neu zu verhandeln und die Zentralprüfungen - genannt "reválidas" - vorerst auszusetzen. Ein entsprechender Beschluss wurde jedoch noch nicht gefasst. Das Bestehen der "reválida" nach der zwölften Klasse wäre gemäß der Reform von 2013 die Zulassungsbedinung für das Studium an spanischen Universitäten. /tg