Im Streit der spanischen Sozialisten hat sich die balearische Ministerpräsidentin hinter die Position des bisherigen Parteichefs Pedro Sánchez gestellt. Während des Vorstandstreffens am Donnerstag (29.9.) in Madrid erklärte sie gegenüber der Presse, der Vorstand wolle einen außerordentlichen Parteitag einberufen, auf dem über den künftigen Generalsekretär entschieden werde.

Die Vorstandssitzung wird aber von einem Großteil der Partei als nicht legitim kritisiert. Schließlich war gut die Hälfte der Vorstandsmitglieder am Vortag aus Protest gegen die Position des Generalsekretärs Sánchez zurückgetreten.

Kommentar: Die Schockwellen der Krise der Sozialisten reichen weit

Sánchez steht unter starkem Druck. Ein unter anderem von der mächtigen andalusischen Ministerpräsidentin Susana Díaz angeführter Flügel fordert, die seit Monaten andauernde Blockade bei der Regierungsbildung in Madrid durch eine Tolerierung der PP-Regierung zu überwinden. Sánchez sieht sich als Vertreter der Parteibasis und will bei seinem Nein zum geschäftsführenden Regierungschef Mariano Rajoy (Volkspartei, PP) bleiben. Die Spanier müssten dann vermutlich im Dezember ein drittes Mal innerhalb eines Jahres zu den Urnen schreiten, um ein neues Parlament zu wählen. /tg