Auf Mallorca beginnt am Mittwoch (2.11.) die Öffnung eines der größten Gemeinschaftsgräber aus dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939), in dem hingerichtete Franco-Opfer verscharrt worden waren. Geplant ist die Exhumierung von 117 Skeletten, die in einem Bereich des Friedhofs von Porerres im Inselinnern vermutet werden.

Wie die Landesregierung mitteilte, soll der Gerichtsmediziner Francisco Etxeberria, der das Team der Forscher koordiniert, am Mittwoch in Begleitung von Kulturministerin Ruth Matheu und Bürgermeisterin Francisca Mora den Zeitplan vorstellen.

Die Öffnung des Grabs hatte das Balearen-Parlament im Sommer entschieden und dafür ein Budget von 95.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das zugrunde liegende Gesetz war Ende Mai auf Initiative der linken Regionalpartei Més per Mallorca verabschiedet worden. Es sieht die Exhumierung und Identifizierung der Opfer vor, die während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) und der Franco-Diktator oftmals in Gemeinschaftsgräbern anonym verscharrt worden waren.

Dokumentiert sind bis heute 48 Gräber in 27 Gemeinden Mallorcas sowie mindestens 2.318 Todesopfer. Während sich die Konservativen in den vergangenen Jahren dafür aussprachen, die Franco-Zeit ruhen zu lassen, streben die Linksparteien eine gründliche Aufarbeitung an. /ff