Rund 10,4 Prozent der Bewohner auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera müssen mit weniger als 332 Euro im Monat auskommen und leben deshalb in extremer Armut. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Regionalgruppe der europäischen Nicht-Regierungsorganisation European Anti Poverty Network (EAPN) am Donnerstag (13.10.) vorgestellt hat.

Trotz der hohen Einnahmen durch den Massentourismus auf den Balearen leben auf den Inseln mehr Leute in Armut als im spanischen Mittel. Lediglich in Andalusien und den Kanaren gibt es prozentuell gesehen noch mehr arme Menschen.

Auf Mallorca und den Nachbarinseln sind demnach rund 290.000 Einwohner von Armut oder gesellschaftlicher Ausgrenzung bedroht. Das entspricht 26,3 der registrierten Bevölkerung. EAPN wies darauf hin, dass die Inseln trotz des Tourismusaufschwungs "nicht die schwerwiegenden Armutsprobleme gelöst haben".

Externer Link auf den Bericht (Spanisch)

Der Bericht legt dar, dass es sich 3,7 Prozent der Bevölkerung (etwa 40.800 Personen) nicht leisten können, wenigstens zweimal in der Woche Fisch oder Fleisch zu essen. 7,4 Prozent (81.000 Einwohner) können aus finanziellen Gründen ihre Wohnung nicht auf eine angemessene Temperatur bringen. 9,1 Prozent der Bevölkerung geben an, sich kein Auto leisten zu können.

Vier von zehn Balearenbewohnern verfügen über keinerlei Rücklagen, um unvorhergesehene Ausgaben tätigen zu können. Und 21,2 Prozent - 230.000 Personen - stehen mit der Zahlungen ihrer Hypotheken oder Mieten im Rückstand. /tg