Die Kommission für nachhaltigen Tourismus auf Mallorca hat entschieden, in welche Projekte auf den Balearen die Einnahmen aus der Touristensteuer des vergangenen Jahres fließen. Laut der Abstimmung am Mittwoch (25.1.) sind von den insgesamt 46 genehmigten Projekten 33 im Bereich Umweltschutz angesiedelt, knapp die Hälfte davon im Bereich Wasserversorgung - eine Antwort auf die Trockenheit im Sommer vergangenen Jahres.

Die Umweltprojekte erhalten knapp 24 der insgesamt 30 Millionen Euro. Für Projekte zur Belebung der Nebensaison gibt es 300.000 Euro, für den Denkmalschutz 2,3 Millionen Euro, für Forschung und Entwicklung knapp 1,9 Millionen Euro, für Beschäftigungsprojekte 1,5 Millionen Euro.

Die Abstimmung fiel nicht einstimmig aus, mit Nein stimmten der Unternehmerverband Caeb, die Denkmalschutzvereinigung Arca sowie die Umweltschutzverbände Gob und Amics de la Terra. Mit Ja stimmten die Vertreter von Landesregierung, Inselräten, Gewerkschaften und Landwirten. Es enthielten sich der Verband der Kommunen Felib, die Stadtverwaltung von Palma und der Verband der Kleinunternehmer Pimem. Kritik an der Verteilung der Mittel gab es in den vergangenen Tagen sowohl im Rathaus von Palma - kein einziges von der Stadtverwaltung eingereichtes Projekt wurde genehmigt - sowie auch in zahlreichen Rathäusern, die ebenfalls leer ausgingen.

Die folgende Liste enthält alle Projekte, die Mallorca bzw. die Balearen betreffen. Weitere Projekte sind auf Menorca, Ibiza und Formentera angesiedelt.

Investitionen in Wasserversorgung

- ein Bybass in der Leitung sa Marineta-s'Estremera: Mallorcas wichtigstes Wasserdepot läst sich so besser steuern und leichter kontrollieren (329.230 Euro)

- Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage Porreres (1.331.000 Euro)

- Wasserleitung Maria de la Salut-Petra (1.414.112 Euro)

- Projekt zur besseren Nutzung des Wassers, das von den Quellen ses Fonts Ufanes in den Naturpark s'Albufera fließt (135.000 Euro)

- Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage auf der Insel Cabrera (70.000 Euro)

- Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage Camp de Mar (1.742.402 Euro)

- Installation neuer Ventile in den Waasserleitungen zwischen Son Sitges, Maria de la Salut und Santa Maria (193.600 Euro)

- Wasserdepot in Son Sitges (sa Marineta)

- Investitionen in Wasseraufbereitungsanlage von Sóller (285.460 Euro)

Investitionen in Naturräume

- Korrektur des Bachbetts des Sturzbachs Sant Miquel, um das Wasser besser für den Naturpark s'Albufera nutzen zu können (180.000 Euro)

- Erhalt des Kultur- und Naturerbes auf landwirtschaftlichen Gütern in Naturräumen (500.000 Euro)

- Projekt für Geo-Tourismus auf den Balearen (415.000 Euro)

- Diversifizierung traditioneller und nachhaltiger Anbaubetriebe auf den Balearen (1.500.000 Euro)

- Schutzprojekt für den Balearensturmtaucher und weitere Wasservögel (303.000 Euro)

- Shuttle-Busse zu Naturschutzgebieten und Naturstränden auf Mallorca (1.243.791 Euro)

- Schutzzentrum für die Mallorca-Geburtshelferkröte Ferreret (130.000 Euro

- Reinigung von Stränden und Buchten durch die Beschäftigung sozial benachteiligter Personen (500.000 Euro)

- Schutzprojekt für Poseidongraswiesen (130.000 Euro)

- Investitionen in Meeresschutzgebiete (1.260.000 Euro)

- Wiederaufforstungsprojekt für Ulmen auf den Balearen (95.000 Euro)

- Markierung und Ausschilderung der Naturräume Red Natura 2000 auf den Balearen (500.000 Euro)

- Archäologische Arbeiten auf dem Landgut Son Real bei Can Picafort

- Wasserdepots in ökologisch wertvollen Gebieten zur Waldbrandbekämpfung

- Investitionen in Herberge auf dem Landgut Planícia bei Banyalbufar (575.742 Euro)

- Projekt für Erschließung des Welterbes der Tramuntana (500.000 Euro)

Investitionen in die Belebung der Nebensaison

- Projekt der Landesregierung zur Einführung von „Produktclubs" (300.000 Euro)

Investitionen in den Denkmalschutz

- Neuer Probenraum für die Balearen-Sinfoniker (400.000 Euro)

- Eisenbahnmuseum in Sant Llorenç (249.000 Euro)

Investitionen in Forschung und Entwicklung

- Schaffung eines balearischen Forschungsinstituts (IRIB) (60.000 Euro)

- Optimierung und Automatisierung hydrografischer Messstationen (762.000 Euro)

- Projekt zur Identifizierung, Charakterisierung und zum Erhalt traditioneller Mandelarten auf Mallorca (250.000 Euro)

- Netz von Forschungsstationen auf den Balearen (XEIIB) (815.461 Euro)

Investitionen in Beschäftigung

Berufsschule für Nautikberufe (1.500.000 Euro)

Die Touristensteuer war nach langem Streit im vergangenen Sommer in Kraft getreten. Jeder Urlauber zahlt pro Übernachtung auf den Balearen zwischen 25 Cent und 2 Euro in den Fonds, in dem sich seit der Einführung rund 30 Millionen Euro angesammelt haben. /ff

Hintergrund: Touristensteuer auf Mallorca - zehn Fragen, zehn Antworten