Der Protest beginnt: Etwa 50 Traktoren sind am Dienstag (31.1.) auf einem Parkplatz nahe Ariany in der Inselmitte von Mallorca aufgefahren, um gegen das Krisenmanagement des balearischen Landwirtschaftsministers Vicenç Vidal (Més) zu protestieren. Die rund 150 Bauern und Großgrundbesitzer wollten damit ihre Unzufriedenheit mit der Politik von Vidal ausdrücken, der sie angesichts der gravierenden Überschwemmungen und des inzwischen auf der ganzen Insel ausgebrochenen Feuerbakteriums im Stich lasse.

Vor allem beschwerten sich die Landwirte darüber, dass der Minister ihre Meinung nicht hören wolle. Vidal müsse von seinem Posten zurücktreten. Diese Forderung wollen sie auch der Ministerpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, persönlich mitteilen.

Die Klagen über die Folgen der Überschwemmungen, die nach Einschätzung der Landwirte einen Schaden von 7 Millionen Euro angerichtet haben, habe der Minister mit der Bemerkung abgekanzelt, man habe Würfelspiel betrieben, um eine Summe zu ermitteln. Am selben Tag sagte Vidal aber Hilfen für die Landwirte zu, ließ allerdings Höhe und das Vorgehen offen, wie man sie beantragen kann.

Und auch der Umgang mit dem gefürchteten Feuerbakterium, Xylella fastidiosa genannt, bereitet den Bauern Sorgen. Es müsse nun endlich Klarheit geben, was mit den Bäumen passieren soll, deren Felder innerhalb der Befallszone liegen. Das Ministerium versucht, eine Ausnahmegenehmigung von der EU zu erreichen, nach der nur das befallene Exemplar gefällt und verbrannt werden muss, nicht alle anderen möglichen Wirte des Bakteriums in einem Radius von 100 Metern. So sieht es eigentlich das EU-Protokoll vor.

Bislang gibt es aber noch keinen Bescheid aus Brüssel über die Vorgehensweise, die Bauern sind beunruhigt. Das Feuerbakterium wurde bislang auf Mallorca an 71 Pflanzen und Bäumen entdeckt. /jk