Mehrere Schulen und Unternehmen auf Mallorca haben auf Medienberichte über die fragwürdige Qualität des Billigfischs Pangasius reagiert und das aus Asien importierte Produkt von den Speisekarten der Kantinen gestrichen. Aus "ökologischen Gründen" verzichtet auch die Supermarktkette Carrefour auf den Verkauf des Zuchtfischs.

Der sehr preiswert importierte Süßwasserfisch Pangasius - auf Mallorca unter dem Namen "panga" bekannt - war in die Schlagzeilen geraten, nachdem der spanische TV-Sender La Cuatro am 10. Januar eine ausführliche Reportage über die Zuchtbedingungen in Vietnam gesendet hatte. Darin ging es insbesondere über die Umweltschäden der massiven Zuckt in vietnamesischen Flüssen sowie den fragwürdigen Nährwert des Billigfischs. Aufgrund des niedrigen Preises spielt der Speisefisch in Schulküchen und Kantinen eine große Rolle. Spanien der größte Pangasius-Importeur in innerhalb der EU.

Nach dem Report schlug der balearische Schulelternverband FAPA Alarm und forderte die Behörden auf, den Fisch aus den Schulküchen zu verbannen: "Wir wollen nicht, dass unsere Kinder Müll essen und Pangasius ist Müll", wetterte der FAPA-Vorsitzende Vicente Rodrigo und verlangte strengere Lebensmittelkontrollen. Das balearische Gesundheitsministerium erklärte hingegen, dass es bislang keinerlei Hinweise auf eine mögliche Gesundheitsschädlichkeit des Produktes gebe.

Mehrere Schulen beginnen unterdessen, in Eigeninitiative auf den Billigfisch zu verzichten. Palmas Grundschule El Molinar gab dabei den Startschuss, Sant Bartomeu in Alaró folgte dem Beispiel. Und nun beginnen auch die ersten Großküchen für Schulessen auf Pangasius zu verzichten: Can Arabí - Lieferant für das Essen in rund 30 auf der Insel - erklärte, dass man schon länger auf den Billigfisch verzichte und ihn durch gesündere Ware ersetzt habe. /tg