Eines der landwirtschaftlichen Wahrzeichen Mallorcas verschwindet: Es gibt immer weniger Mandelbäume. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" in ihrer Sonntagsausgabe (12.2.) berichtet, ist die Anbaufläche in den vergangenen Jahren um 74 Prozent zurückgegangen.

Gab es in den Jahren 2004 bis 2006 noch 57.289 Hektar Mandelbäume, seien es aktuell nur noch 15.528 Hektar. Laut Balearen-Regierung setzte der Rückgang mit dem Preisverfall in den Jahren 2005 bis 2007 ein. Ausgelöst wurde er von einer verstärkten internationalen Konkurrenz. Hinzu sei gekommen, dass viele Bäume zu diesem Zeitpunkt bereits sehr alt waren.

Schon im Jahr 2010 hatte sich der Bestand auf rund 24.000 Hektar halbiert. Das massive Auftauchen eines aggressiven Holzpilzes in den folgenden Jahren habe zum weiteren Rückgang der Bäume beigetragen.

Die Mandelblüte ist eine der touristischen Attraktionen im mallorquinischen Winter. Zwischen Januar und März lockt sie schon seit Jahrzehnten die Urlauber an.

Rolle des Feuerbakteriums ungeklärt

Ob auch das sogenannte Feuerbakterium mit dem Mandelbaum-Sterben zu tun hat, ist noch ungeklärt. Der erst jüngst entdeckte Erreger mit dem wissenschaftlichen Name "Xylella fastidiosa" ist bereits seit mindestens 2012 auf der Insel präsent. Er befällt auch Mandelbäume: Über die Hälfte der bislang mehr als 80 balearenweit positiv auf das Feuerbakterium getesteten Pflanzen sind "almendros".

Womöglich liegt das aber auch daran, dass die bereits zuvor geschwächten Bäumen dem Erreger nichts mehr entgegensetzen können. Mit dem Mandelbaum-Sterben an sich habe das Bakterium jedenfalls "nichts zu tun", sagt etwa Antoni Garcies von der Kooperative Camp Mallorquí./pss/ckk

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