Nach den Schwierigkeiten, einen privaten Betreiber für das Kulturzentrum Costa Nord in Valldemossa zu finden, will die Gemeinde die Einrichtung, die Schauspieler Michael Douglas einst hatte bauen lassen, selbst verwalten.

Der Gemeinderat sprach sich für Verhandlungen mit der Landesregierung aus - Ziel ist es, das Zentrum kostenlos zur Verfügung gestellt zu bekommen. Man wolle Costa Nord als Verwaltungssitz, als soziale Einrichtung und als Touristeninforma­tion nutzen, heißt es im Rathaus. Der Betrieb des Restaurants soll möglicherweise erneut öffentlich ausgeschrieben werden.

Der US-Schauspieler Michael Douglas hatte im Jahr 2000 Freilichtbühne, Ausstellungsräume und Restaurant vom Architekten Dani Freixes bauen lassen - als Wiedergutmachung für von ihm begangene Bausünden und als Hommage an den Erzherzog Ludwig Salvator. 2,3 Millionen Euro ließ Douglas sich das kosten.

Eine Weile florierte Costa Nord: Weltstars wie Van Morrison, Art Garfunkel, Compay Segundo oder Ute Lemper traten hier auf. Rentabel aber war das jedoch nicht, trotz angeschlossener Gastronomie. Douglas zog sich bald zurück: 2004 übernahm die Balearen-Regierung das Kulturzentrum und zahlte dem Schauspieler dafür sowie für die Rechte an einem Film über den Erzherzog sowie vier Jahre Werbetätigkeit für die Balearen 4,4 Millionen Euro.

Bis 2012 verwaltete die Tourismusbehörde Agencia de Turismo de Baleares (ATB) das Kulturzentrum, ab 2012 vergab sie es an den privaten Betreiber Pedro Rechach. Auf ihn folgte für eine bis auf 32.000 Euro gesenkte Jahrespacht Jesús Díaz, ein aus Galicien stammender Unternehmer, der Costa Nord im Juni 2015 nach zwei gescheiterten Ausschreibungen für zehn Jahre übernahm. Doch im Dezember 2016 warf auch Díaz das Handtuch - ohne in 18 Monaten das Zentrum mit seinen Ausstellungshallen und seinem Restaurant für das Publikum geöffnet zu haben.