Caterina Tarongí ist im 17. Jahrhundert für ihren Glauben auf Mallorca durch Höllenqualen gegangen. Jetzt soll der Jüdin in Palmas Stadtteil La Vileta eine Straße gewidmet werden. Das bestätigte die Kulturabteilung im Rathaus von Palma am Mittwoch (22.2.). Wann und welche Straße es genau sein soll, wurde allerdings noch offengelassen.

Ihr engagiertes Eintreten für ihren Glauben hatte die Entscheidung für Tarongí begünstigt. Außerdem gibt es in Palma bislang nur wenige Straßen, die einer Frau gewidmet sind. Bereits 2011 würdigte die damalige Balearen-Regierung Tarongí in einer Zeremonie und lud dazu unter anderem den Rabbiner Nissan Ben Avraham ein, einen Nachkommen der Familie Tarongí.

Caterina Tarongí war im Jahr 1678 - wie ihre gesamte Familie - nach einer privaten Jom Kippur-Feier von der spanischen Inquisition verhaftet worden. Der gesamte Besitz der Familie wurde beschlagnahmt, die Familienmitglieder kamen allerdings zunächst mit leichten Strafen davon.

1691 wurde dann jedoch ein Glaubensakt, ein sogenanntes Autodafé, abgehalten, in dem sich Caterina Tarongí zum Judentum bekannte, genau wie drei ihrer Geschwister. Caterina wurde wie ihr Bruder Rafael und der Rabbiner Rafel Valls bei lebendigem Leib verbrannt, zwei Geschwister wurden vorher erhängt und dann verbrannt. Der Hinrichtung auf der Plaça Gomila in Palma wohnten 30.000 Menschen bei. /jk