Die spanische Terrorgruppe Eta will den bewaffneten Kampf endgültig aufgeben und sämtliche Waffen abgeben. Darüber berichten mehrere spanische und französische Medien nach einer entsprechenden Ankündigung durch einen der Gruppe nahestehenden französischen Aktivisten gegenüber der französischen Tageszeitung "Le Monde". Demnach werde die Gruppe bis zum 8. April - und damit schneller als geplant - ihr gesamtes Waffenarsenal übergeben.

Nach der Erklärung eines Waffenstillstands im Jahr 2011 und dem Beginn des Prozesses der Entwaffnung seit 2014 war die endgültige Auflösung ins Stocken geraten, anscheinend weil mehrere Mitglieder der Bande die von der spanischen Regierung gestellten Bedingungen nicht akzeptierten. Zuletzt waren im Dezember fünf Verbindungsmänner festgenommen worden, die für Eta ein Video über die Vernichtung eines Waffenarsenals drehen sollten. Medienberichten zufolge habe Eta nun darauf reagiert, indem sie die eigene Entwaffnung beschleunige. Es wird erwartet, dass Eta eine vollständige Liste der Waffenlager vorlege. Am Nachmittag des 8. Aprils, so heißt es, werde die Gruppe über keinerlei Waffen mehr verfügen.

Die Eta gründete sich 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur und für Unabhängigkeit des Baskenlandes gegründet. Zwischen 1960 und 2009 tötete sie durch Terrorattentate über 800 Menschen. Die letzten Anschläge mit Todesopfern verübte die Terrorgruppe am 30. Juli 2009 auf Mallorca. In Palmanova starben dabei zwei Guardia-Civil-Beamte durch eine Autobombe. /tg