Die oppositionellen Konservativen auf Mallorca haben auf ihrem Parteitag am Wochenende (25./26.3.) den früheren Landwirtschaftsminister Biel Company zu ihrem neuen Vorsitzenden und damit voraussichtlich auch zum Spitzenkandidaten für die Wahlen zum Balearen-Parlament 2019 gewählt. Company besiegte den Gegenkandidaten, den früheren Balearen-Premier José Ramón Bauzá, mit 5.036 zu 2.010 Stimmen. Der Favorit konnte somit 72 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen.

Company sahnte vor allem in den Dörfern auf Mallorca ab, auch in Marratxí, wo Bauzá einst als Bürgermeister politische Karriere machte. An der Wahl nahm nur rund ein Drittel der stimmberechtigten PP-Mitglieder teil.

Mit Company - der mallorquinische Nachname wird "Compain" ausgesprochen -, der vor seinem Einstieg in die Politik dem Bauernverband Asaja vorsaß, hat das sogenannte regionalistische Lager innerhalb der konservativen Volkspartei (PP) auf den Balearen den Sieg über das zentralistische Lager davongetragen. Bauzá konnte am Ende nur noch mit wenig Unterstützung seiner früheren Kabinettskollegen rechnen.

Hintergrund: Hahnenkampf um den Vorsitz der Volkspartei

Die ideologischen Unterschiede zwischen den beiden Lagern liegen weniger in der Wirtschafts- und Sozialpolitik als in der Kultur- und Sprachpolitik. Die "regionalistas", das sind die Konservativen vom Land, traditionsverbunden und mit einer pragmatischen, aber ausgeprägten Wertschätzung der mallorquinischen Sprache. Die "centralistas" dagegen ziehen das Spanische vor, sehen in der Inselsprache weniger kulturellen Reichtum als einen Hemmschuh für Wettbewerb und Internationalisierung und distanzieren sich radikal von den sprachverwandten katalanischen Unabhängigkeitsbefürwortern. /ff