Das Rathaus in Campos will anscheinend so schnell wie möglich den Abriss der sechs Chiringuitos am Strand von Es Trenc einleiten, um die Verkaufsstände alsbald in neuer Form legalisieren zu können. Deshalb berief die Gemeinde die Ratsleute für Dienstag (25.4.) zu einer eiligen Sondersitzung zusammen, um den Etat für den angeordneten Abriss an der Südküste von Mallorca, rund 222.000 Euro, zu genehmigen.

Nach einer Entscheidung des balearischen Umweltministeriums dürfen die bekannten Chiringuitos am Naturstrand Es Trenc in ihrer jetzigen Form nicht fortbestehen und müssen abgerissen werden. Hintergrund sind Vorgaben des spanischen Küstengesetzes sowie ein Gerichtsurteil, wonach dieses nachgebessert werden musste. Erlaubt sind demnach an Naturstränden lediglich Strandbuden, die nach dem Ende jeder Saison wieder abgebaut werden können sowie maximal 20 Quadratmeter groß sind, zuzüglich einer 50 Quadratmeter großen Terrasse zur Außenbewirtung. Die Chiringuitos am Es Trenc dagegen stehen das ganze Jahr über und verfügen über ein zementiertes Fundament. Das Rathaus hatte sie Anfang der 90er Jahre mit Erlaubnis der Küstenbehörde errichtet, als dies auf der Basis der jetzt einkassierten Übergangsregelungen noch möglich war.

Seit Jahren wird über die Nutzung der Strände in der Gemeinde Campos im Süden der Insel gestritten. Die Balearen-Regierung will den Küstenstreifen unter strengen Naturschutz stellen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird zur Zeit im Regionalparlament kontrovers diskutiert. Das Rathaus der Gemeinde Campos sieht indes die Einkünfte lokaler Geschäfte und damit auch die Interessen der Anwohner beeinträchtigt. Bei dem Streit geht es auch darum wo und wie viele Autos rund um die Strände parken dürfen. Die Landesregierung hatte im Sommer 2016 erstmals Shuttle-Busse eingesetzt, um zu zeigen, dass die Strände auch umweltfreundlicher genutzt werden könnnen.