Die Gemeinde Campos will am Freitag (5.5.) den Auftrag für den Abriss der sechs Chiringuitos am Naturstrand Es Trenc vergeben und damit ein Urteil zum spanischen Küstengesetz umsetzen. Das Rathaus hat hierfür sieben ortsansässige Firmen um Kostenvoranschläge gebeten - ein alternatives Verfahren zur öffentlichen Ausschreibung, die mehrere Wochen in Anspruch genommen hätte. Die Frist für die Eingabe läuft am Mittwoch aus, wie die Zeitung "El Mundo" berichtet. Das Budget wurde mit maximal 220.000 Euro festgelegt.

Zwar hat die Gemeinde die Küstenbehörde um Aufschub bis zum Ende der Saison gebeten. Doch man habe bislang keine Antwort erhalten und wolle deswegen alles für einen schnellen Abriss und den Neubau der Chiringuitos vorbereiten, heißt es im Rathaus. Das balearische Umweltministerium hatte die Abrisspläne bereits in der vergangenen Woche genehmigt.

Erlaubt sind an Naturstränden laut Küstengesetz nur Strandbuden, die nach Saisonende wieder abgebaut werden können sowie maximal 20 Quadratmeter groß sind, zuzüglich einer 50 Quadratmeter großen Terrasse zur Außenbewirtung. Die Chiringuitos am Es Trenc dagegen sind gemauert und ruhen auf zementierten Fundamenten. Das Rathaus hatte sie Anfang der 90er-Jahre mit Erlaubnis der Küstenbehörde errichtet, als dies auf der Basis der jetzt einkassierten Übergangsregelungen im Küstengesetz noch möglich war.

Die Konzessionen sind eine wichtige Einnahmequelle für die Gemeinde, die ansonsten wenig vom Tourismus profitiert. Bislang flossen jährlich 700.000 Euro in die Kasse, hinzu kommt ein Betrag in gleicher Höhe für die Konzession des Strandliegen- und Sonnenschirmverleihs. Die Einnahmen für die Chiringuitos dürften nun wegen der geringeren Fläche auf die Hälfte schrumpfen. /ff