Auf Mallorca scheint es Diebe zu geben, die sich auf den Raub wertvoller Armbanduhren spezialisiert haben. Erneut versuchten Unbekannte am Dienstag (2.5.), einem Opfer am helllichten Tag seine Rolex von der Hand zu reißen. Die deutsche Urlauberin setzte sich zur Wehr und konnte die 5.000 Euro teure Uhr verteidigen, erlitt dabei aber leichte Verletzungen an Kopf und Arm. Die zuständige Nationalpolizei erklärte auf Anfrage der MZ lediglich, dass man Ermittlungen eingeleitet habe.

Die 48-Jährige schildert den Vorfall gegenüber der MZ so: Am Dienstagnachmittag war sie zusammen mit ihrem 15-jährigen Sohn im Auto unterwegs. Die Scheibe des Fensters war heruntergekurbelt, sodass die Diebe die Rolex schon vorher gesehen haben könnten und ihr womöglich gefolgt seien. Als sie an ihrer Unterkunft an der Playa de Palma, etwa in der Höhe des Balneario 8, auf die sich automatisch öffnende Garagentür wartete, schlugen die Täter zu.

Die beiden Unbekannten waren laut der Schilderung vornehm gekleidet und hielten mit einer beigefarbenen Vespa an der gegenüberliegenden Straßenseite. Einer der Männer im Alter zwischen 25 und 30 Jahren stieg ab und näherte sich dem Auto, vorgeblich um nach dem Weg zu fragen. Gleichzeitig griff er nach dem Handgelenk der Frau, um die Uhr mit Gewalt abzuziehen.

Die Deutsche hielt ihre Uhr fest und biss dem Räuber in die Hand. Ihr couragierter Sohn betätigte dabei mehrmals die Autohupe und schlug den Täter aus dem Auto aus ins Gesicht. Nach einem kurzen Gerangel, bei dem die Urlauberin mit dem Ellenbogen am Kopf getroffen wurde, ergriffen die Täter ohne Beute die Flucht. Die Frau erlitt eine leichte Gehirnerschütterung und leichte Verletzungen am Arm. Sie brachte den Fall zur Anzeige. "Ich erzähle der Zeitung davon, damit andere Urlauber gewarnt sind." Die Uhr hätte sie "wohl besser im Safe gelassen", sagte sie der MZ.

Keine zwei Wochen zuvor war ebenfalls ein Deutscher in in Port d'Andratx überfallen worden. Zwei Unbekannte rissen ihm ebenfalls am Nachmittag eine 50.000 Euro teure Uhr vom Handgelenk. Auch in diesem Fall flüchteten die Täter mit einem Moped. Zu einem weiteren - von der Polizei bislang nicht bestätigten - Fall kam es in Puerto Portals.

Bei der Guardia Civil auf Mallorca, die für Bandenkriminalität zuständig ist, wird der Fall von Andratx bestätigt, der von Puerto Portals nicht - womöglich habe das Opfer keien Anzeige erstattet, so ein Sprecher gegenüber der MZ. Er verweist auf ähnliche Fälle auf Ibiza, dort hätten die Täter ihre Opfer speziell an Tankstellen bestohlen. Für eine ähnliche Bande auf Mallorca habe man - bislang - keine Hinweise. /ff/tg