Ob sich Tolo Cursach, der in Untersuchungshaft sitzende Diskotheken-König auf Mallorca, über diesen Artikel freuen wird? Sicher nicht, aber vielleicht ist er dennoch ein klein wenig stolz: Solche Titelgeschichten werden sonst eher Gangstern des Formats von Pablo Escobar oder "Chapo" Guzmán zuteil.

In einer lesenswerten sechsseitigen Reportage widmet sich "El País Semanal", das Wochenend-Magazin der wichtigsten spanischen Tageszeitung, an diesem Sonntag (14.5.) dem Aufstieg und Fall des mallorquinischen Nachtleben-Unternehmers, dem unter anderem der Megapark gehört.

Reporter Jesús Rodríguez zeichnet darin ein wenig schmeichelhaftes Bild von einem "Sizilien in Kleinformat", wie er die Insel nennt. In den Jahres des Touristenbooms und der insbesondere unter der konservativen Volkspartei (PP) grassierenden Korruption arbeitete sich der ehemalige Balljunge im noblen Mallorca Tenis Club zum strippenziehenden Boss hoch.

"Er hatte unendlich viel 'cash' zur Verfügung. Er schuf ein Monopol. Wer neben ihm ebenfalls Geschäfte machen wollte, bekam von ihm die Polizei an den Hals gehetzt", zitiert Rodríguez einen von Cursach gemobbten Unternehmer.