Zwei große freie Flächen in erster Meereslinie, weniger Wohnhäuser, ein unterirdisches Parkhaus nur für Anwohner und keinerlei Geschäfte - so soll sich Palmas Mühlenviertel Es Jonquet nach einem Plan des Rathauses in Zukunft präsentieren.

Wie MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca berichtet, müssen auch die zwei Diskotheken weichen, die sich in einer der alten Mühlen befinden. Falls der Stadtrat dem Plan mehrheitlich zustimmt, dürfen sich in dem emblematischen Gebäude nach Ablauf der gültigen Konzessionen zwar Gastronomen, nicht aber Betreiber von Nachtlokalen ansiedeln. So soll der immer wieder für Ärger sorgende Lärm verringert werden. Die aktuellen Betreiber müssen zudem alle Elemente an der Fassade entfernen, die nicht zu dem ursprünglichen Gebäude gehören. Gleiches gilt für die Besitzer der Mühlen in erster Meereslinie, die schon seit Jahren immer mehr verfallen.

Die Anzahl der Wohnungen im Viertel soll von 135 auf 77 reduziert werden. Ziel des Rathauses ist es, das Bild des Viertels zu verschönern und den Denkmalschutz zu gewährleisten. Damit kommen die Lokalpolitiker den Forderungen der Denkmalschutzabteilung des Inselrats nach. Dieser hatte die zum Meer ausgerichtete Fassade zum Kulturgut erklärt und Pläne aus der vergangenen Legislaturperiode zunichte gemacht. Diese hatten eine Zementmauer vorgesehen, die den Denkmalschützern zufolge den "traditionellen Charakter" des Viertels zerstört hätten.

Anwohner reagierten mehrheitlich positiv auf das Aus für die Diskotheken in ihrem Viertel. Vielen gehen die neuen Pläne aber nicht weit genug. Sie fordern die Enteignung der Mühlen, um sicherzustellen, dass diese tatsächlich restauriert und instandgehalten werden. /somo