Pedro Horrach ist am Freitag (26.5.) zum ersten Mal im Fall Cursach vor dem Obersten Gerichtshof in Palma als Verteidiger aufgetreten. Er vertrat die Interessen des wegen Korruption angeklagten Politikers Jaime Nadal.

Der Seitenwechsel Horrachs ist für die Antikorruptionsabteilung und die Polizei ein Schlag ins Gesicht. Horrach hatte sich als Antikorruptionsstaatsanwalt im Fall Nóos einen Namen mit der Inhaftierung des früheren Ministerpräsidenten Jaume Matas gemacht.

Bis vor Kurzem trat Horrach noch an der Seite seines Kollegen Miguel Ángel Subirán auf und hatte die Anklage gegen den Discokönig Bartolomé Cursach selbst ins Rollen gebracht. Am Freitag standen sich die beiden Anwälte nun gegenüber. Horrach verteidigte Jaime Nadal. Der ehemalige Abgeordnete des Rathauses in Calvià wurde am Donnerstag zuvor verhaftet. Mit seiner ersten Amtshandlung zweifelte Horrach an der Rechtmäßigkeit der Inhaftierung. Der Antrag wurde abgewiesen, da die Verhaftung einem richterlichen Beschluss folgte. Dennoch erlangte Horrach, dass sein Klient vorerst freigelassen wurde.

Jaime Nadal wies vor Gericht alle Schuld von sich. Ihm wurde vorgeworfen, dass er die Überprüfung der Lizenz der Cursach-Discothek verhinderte. Nadal behauptete, dass er dies sogar angeordnet habe, aber diese Befehle nicht umgesetzt worden. Er gestand jedoch, dass er von Cursach geschenkte VIP-Karten entgegen nahm. Es handelte sich um ein Konzert des DJs David Guetta im Jahr 2015 in einem Hotel von Cursach in Calvià.