Für die einen war es ein Graus, für die anderen der perfekte Strandtag: Am Pfingstwochenende füllte sich die Cala Agulla im Touristenort Cala Ratjada im Nordosten von Mallorca mit feierwilligen Urlaubern. Familien mit Kindern flüchteten angesichts der Massen an alkoholtrinkenden Gruppen, die in die eigentlich idyllische Badebucht einfielen. Die Umweltschutzvereinigung Terraferida verbreitete ein Video (siehe unten), das zahlreiche negative Kommentare Einheimischer zur Folge hatte.

Gerade an den langen Wochenenden sind es überwiegend größere Gruppen partyliebender Deutscher (oft Sportvereine oder Kegelklubs), die die den Geräuschpegel an der Cala Agulla bestimmen. Da wird getrunken, gefeiert und geflirtet. Unterstützt werden sie von den Strandkiosken: Hier läuft in dieser Jahreszeit lautstark Musik und die Betreiber locken mit Cocktails, Longdrings und Bier.

Zwar gibt es in Cala Ratjada eine Vorschrift für zivilisiertes Benehmen am Strand und den Badegästen ist es verboten, selbst Alkohol, Glasflaschen und Lautsprecher mitzubringen - die Betreiber der Strandbuden haben jedoch freie Hand und die Erlaubnis zum Ausschank. So oder so steht die Ortspolizei auf verlorenem Posten. Der Grund: Es gibt nur zwei Beamte, die sich um die Strände kümmern. Diese arbeiten sieben Tage am Stück und haben dann fünf Tage frei. So gibt es pro Monat fast zwei Wochen, an denen kein Polizist an den Stränden auftaucht. Auch am Pfingstsamstag glänzte die Polizei durch ihre Abwesenheit. /jk/somo