Ein neues Gesetz, das nur noch unblutige Stierkämpfe auf Mallorca erlauben soll, hat am Dienstag (13.6.) seine erste Hürde im Balearen-Parlament genommen und soll noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. Der Entwurf zum neuen Tierschutzgesetz sieht vor, dass die Tiere bei den Kämpfen weder getötet, noch verletzt werden dürfen.

Auf den Weg gebracht wurde das Gesetz von den Parteien der Linksregierung, gegen das Projekt stimmten die Abgeordneten von konservativer Volkspartei (PP) und der liberalen Ciudadanos. Die Regionalpartei El Pi enthielt sich der Stimme. Der PP-Abgeordnete Miquel Jerez kündigte den Gang vor das spanische Verfassungsgericht an - Stierkampf gilt schließlich als nationales Kulturgut. Xavier Pericay von den Ciudadanos kritisierte, dass die Linksregierung alles unternehme, damit die Stierkämpfe nicht mehr als solche zu erkennen seien.

Der Gesetzentwurf sieht darüber hinaus Dopingkontrollen vor - Stiere wie Stierkämpfer werden mitunter aufgeputscht - sowie strenge Vorgaben, was den Transport der Tiere betrifft. Kindern und Jugendlichen soll der Zutritt zu Stierkämpfen ganz verwehrt bleiben. In Zukunft sollen die Veranstalter für jeden minderjährigen Zuschauer einzeln bestraft werden, es soll nicht wie bisher eine Pauschalstrafe geben.

Weiterhin erlaubt bleibt zwar der traditionelle Stierlauf im Tramuntana-Dörfchen Fornalutx. Allerdings hat die Gemeinde Schwierigkeiten, eine ununterbrochene, hundertjährige Tradition nachzuweisen, wie es das balearische Tierschutzgesetz fordert. Der Correbou für dieses Jahr wurde deswegen abgesagt.

Viele Gemeinden auf Mallorca und den Balearen hatten die Stierkämpfe schon zuvor untersagt. Maßgebend allerdings ist das Tierschutzgesetz, das nun neu formuliert werden soll. /ff