Ein Gericht in London hat Boris Becker (49) für pleite erklärt. Bis zuletzt hatten sich Beckers Anwälte darum bemüht, die Bankrott-Erklärung abzuwenden. Sie wollten das Urteil um 28 Tage aufschieben und gaben an, dass noch rund 6 Millionen Euro aus dem Verkauf von Beckers Finca auf Mallorca zu erwarten seien. Pustekuchen - man habe den Eindruck, Becker stecke den Kopf in den Sand, wird Richterin Christine Derrett in bundesdeutschen Medien zitiert.

Sein Anwesen Son Coll bei Artá soll schon seit Jahren verkauft werden. Es gab immer wieder Streit um offenen Rechnungen in bis zu sechsstelliger Höhe. Der Ärger um das Anwesen zieht sich schon fast zwei Jahrzehnte hin. 1997 hatte der damals noch als Profi aktive Sportler das aus acht Einzelparzellen bestehende Grundstück für rund 500.000 Euro erworben. Nur zwei Jahre später erfolgte ein Baustopp wegen illegal errichteter Gebäude - 2003 rückten die Bagger an, Becker musste Teile der Neubauten wieder abreißen lassen.

Bereits dreimal konnten Beckers Anwälte eine Zwangsversteigerung abwenden. Immer wieder überwies der ehemalige Tennisstar ausstehende Rechnungen.

Bei dem aktuellen Verfahren in London geht es um ausstehende Schulden bei der Privatbank Arbuthnot Latham & Co. Becker soll mit Zahlungen seit 2015 in Rückstand sein. /lk