Ein Gastwirt aus dem Ausflugsortort Sa Calobra an der Nordküste von Mallorca ist wegen Ausbeutung von Arbeitnehmern zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem muss er eine Strafe zahlen und die aus dem Ausland stammenden acht Beschäftigten entschädigen, wie es in einem am Montag (10.7.) bekanntgewordenen Urteil des Oberlandesgerichts der Balearen heißt. Es bestätigte den Spruch einer niedrigeren Instanz. Das Gericht verbot dem Wirt zudem, acht Monate lang seine Tätigkeit auszuüben.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte den Beschäftigten zu Beginn der Feriensaison 2013 lediglich 25 Euro für jeden Zehnstundentag auszahlte. Die meisten Mitarbeiter verfügten über Verträge mit nur 20 Wochenstunden, einer hatte einen 40-Stunden-Vertrag. Doch sie mussten im Schnitt 60 Wochenstunden schuften. Außerdem hatten sie nur einen Tag in der Woche frei.

Die Ausbeutung von Arbeitnehmern ist im Gastgewerbe auf Mallorca keine Seltenheit. Ende Mai ordnete das Oberlandesgericht an, dass die Betreiber einer Tapas-Bar-Kette ins Gefängnis gehen müssen. /it