Der Bauausschuss der Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat ein Moratorium für den Bau neuer Hotels beschlossen. Betroffen sind von der Entscheidung vom Dienstagmorgen (11.7.) die Altstadt, das Viertel Santa Catalina, die Uferpromenade im Bereich des Viertels Nou Llevant sowie ein Teil des Viertels Eixample, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Auch Anträge für die Erweiterung von Hotels werden vorerst nicht angenommen.

Das Moratorium gilt zunächst für ein Jahr. Ausgenommen davon sind Lizenzen für Häuser, die unter Denkmalschutz stehen - sie dürfen weiterhin zu kleinen und luxuriösen Boutique-Hotels umgewidmet werden, da so ihr Erhalt gesichert wird und keine Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt zu befürchten seien, heißt es. So sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Boutique-Hotels in Palma de Mallorca entstanden.

Derzeit gibt es 38 Hotels in der Innenstadt von Palma, sie bietet insgesamt knapp 2.200 Gästebetten an. Nicht betroffen vom Moratorium sind bereits beantragte Hotels. Die Stadt verweist auf vorliegende Anträge für 63 neue Lizenzen mit insgesamt 2.100 zusätzlichen Gästebetten, die für eine Verdopplung des Angebots sorgten.

In Palma de Mallorca regiert seit kurzem Bürgermeister Antoni Noguera. Der Politiker der linksökologischen Regionalpartei Més per Mallorca hat den Sozialisten José Hila zur Hälfte der Legislaturperiode abgelöst, so wie im Koalitionsvertrag vereinbart. Mit der Maßnahme reagiert er auch auf den Protest von Anwohnern. Pate steht zudem die Tourismuspolitik der der katalanischen Metropole Barcelona, wo ebenfalls ein Moratorium beschlossen wurde.

Kritik für die Entscheidung kommt von der konservativen Opposition im Stadtrat. Die Sprecherin der Volkspartei (PP), Marga Durán, kritisierte Improvisation und mangelnde Dialogbereitschaft. Vom Moratorium habe man erst zum Zeitpunkt des Beschlusses erfahren. Im übrigen löse ein Verbot neuer Hotels in Palmas Altstadt nicht die bestehenden Probleme auf dem Wohnungsmarkt.

Die Vereingung der Hoteliers wiederum gab zu bedenken, dass vor allem die Ferienvermietung kontrolliert und limitiert werden müssen. Die Entscheidung des Moratoriums sei voreilig, die Stadt müsse ein langfristiges Konzept für eine nachhaltige Entwicklung vorlegen. /ff