Das Wort "Abschaum" nahm der Bürgermeister von Palma de Mallorca nicht mehr in den Mund, machte aber trotzdem deutlich, was er von Sauf- und Rauftouristen auf Mallorca und speziell an der Playa de Palma hält. "Diese Urlauber wollen wir nicht", so Antoni Noguera auf einer Pressekonferenz am Mittwoch (19.7.), die er nach einem Treffen mit der deutschen Konsulin Sabine Lammers einberufen hatte. Das Gespräch mit der deutschen Diplomatin fand statt, nachdem eine Schlägerei von Deutschen vor zwei Wochen an der Playa international für Schlagzeilen gesorgt hatte und Noguera sich öffentlich Hilfe von deutschen Institutionen erbat.

In dem Gespräch habe man darüber geredet, wie die Stadt Palma de Mallorca und das Konsulat zusammenarbeiten könnten, um Exzesse wie Prügeleien an der Playa de Palma zu verhindern. "Wir reden hier von einer Minderheit", so Noguera, der eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Kommunikation von Verhaltensregeln etwa in Form von Kampagnen anregte. Zudem sei es auch Sache der Medien, bei diesem Ziel mitzuhelfen und für korrektes Verhalten am Urlaubsort zu werben. Und auch mit den Unternehmern auf Mallorca, die in den vergangenen Jahren in Qualitätsangebote investiert hätten, wolle man eine gemeinsame Front bilden. "Wenn wir uns alle einig sind, haben wir bereits etwas Wichtiges erreicht".

Die Probleme seien örtlich stark konzentriert. so Noguera, davon habe er sich selbst vor wenigen Tagen bei einem Ortstermin in der Schinkenstraße an der Playa de Palma überzeugt, explizit verwies Noguera auf das Umfeld des Megapark als Problemzone. Doch diese Art von Tourismus könne einen Schatten auf die gesamte Urlaubsbranche werfen. "Wir wollen keinen Sauftourismus, sondern Urlauber, die ihre Zeit auf Mallorca, den Strand und die Freizeit-Angebote genießen." Speziell bei der Präsenz von Neonazis an der Playa gelte "Null-Toleranz". /ff