Der bei Urlaubern und heimischen Wanderern beliebte Torrent de Pareis auf Malorca ist vom gröbsten Dreck befreit. Im Zuständigkeits-Poker zwischen Landesregierung und Kommune übernahm das balearische Umweltministerium die Rolle des nachgebenden Klügeren und schickte am Freitag (4.8.) eine Putzkolonne durch die spektakuläre Schlucht. Nach eigenen Angaben trugen die beauftragten Mitarbeiter der Fundación Deixalles rund sechs Kubikmeter Müll zusammen.

Der Streit zwischen dem Rathaus Escorca und der Landesregierung ist damit allerdings noch längst nicht beigelegt. Das Umweltministerium betonte ausdrücklich, es habe "provisorisch" gehandelt und damit auf die sträfliche "Pflichtvernachlässigung" der Kommune reagiert. Der sich ansammelnde Müll sei schließlich nicht nur ein Umweltproblem, sondern könne auch die öffentliche Gesundheit beeinträchtigen. Man halte sich die Option offen, rechtliche Schritte gegen das Rathaus einzuleiten.

In Escorca scheint man den Gang vor Gericht nicht zu scheuen. Die Ratsversammlung am Freitag beschloss, ihrerseits ein Strafverfahren gegen die Landesregierung einzuleiten, sollte sie nicht für die Kosten der Instandhaltung der Sehenswürdigkeit zu tragen. /tg