Die Protestaktionen von linken und separatistischen Gruppierungen gegen den Massentourismus auf Mallorca gehen weiter. Jetzt haben Mitglieder von Arran Palma, Endavant Mallorca und der Jugendorganisation der Umweltgruppe Gob Mietwagen auf Mallorca mit Protest-Aufklebern versehen. Zu lesen ist auf den nach eigenen Angaben mehr als tausend Stickern "Aquest cotxe sobra" (Dieses Auto ist zuviel) sowie "Tourismus kills Mallorca" (Tourismus tötet Mallorca).

Man wolle mit der Aktion zeigen, dass der Tourismus Mallorca ausbeute, heißt es auf Twitter. Die Flotte der Mietwagen verstopfe die Straßen auf Mallorca, belaste die Umwelt und verschärfe die Massifizierung. Endavant ist eine linksnationale Splitterorganisation, die für die Unabhängigkeit der Països Catalans, also der katalanischsprachigen Regionen, von Spanien eintritt. Regierung, Opposition und Unternehmerverbände auf Mallorca verurteilen die Aktionen.

Die Generaldirektorin für Tourismus der Balearen-Regierung, Pilar Carbonell, verurteilte die Aktion: "Die Urlauber, die uns besuchen, sind der falsche Adressat für den Protest. Sie dürfen da nicht mit hineingezogen werden. Wenn man über die Ausrichtung des Tourismus reden will, können wir das gerne im Ministrium machen, nicht aber woanders." Carbonell sagte, man werde von Seiten der Regierung weiter an einer Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs arbeiten. Zudem prüfe man, ob es juristisch möglich sei, die Anzahl der Mietautos zu begrenzen.

Es handelt sich um die bislang zweite Aktion auf Mallorca. Vergangene Woche hatte die links-separatistische Jugendorganisation Arran ein Video veröffentlicht, das Aktivisten dabei zeigt, wie sie Bengalfackeln vor Yachten zünden und Restaurantgäste an Palmas Paseo Marítimo erschrecken. Gleichzeitig drohte Arran mit weiteren Aktionen gegen den Massentourismus auf Mallorca.

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