Im Protest gegen die Exzesse des Sauftourismus an der Playa de Palma auf Mallorca verbünden sich nun Anwohner, Hoteliers und Einzelhändler. "Wir werden deutlicher und aggressiver gegen den Sauftourismus vorgehen und gegen die Reiseunternehmen und Geschäftsleute, die diese Art von Tourismus bewerben, der uns alle schädigt", erklärt der Hotelier Pedro Marín als Geschäftsführer der Vereinigung Palma Beach. Viele Hoteliers investierten seit Jahren Millionen Euro in die Verbesserung der Destination, der das Image des Ballermann-Tourismus nach wie vor anhafte, so Marín.

In einem Treffen mit der Anwohnervereinigung an der Playa de Palma und dem Einzelhandelsverband habe man beschlossen, in gemeinsamen Forderungen an die Behörden an einem Strang zu ziehen. Das bestätigte der Sprecher der Bürgerinitiative in Arenal, Biel Barceló. "Wir brauchen öffentliche Investitionen", fordert Barceló. Der Alkoholverkauf müsse eingeschränkt und die Sicherheit verstärkt werden, um einen ausgewogeneren Tourismus zu erreichen.

Eine Unterschriftenliste gegen den Sauftourismus an der Playa de Palma und anderen Tourismus-Hotspots wie Magaluf und Palmanova sammelte unterdessen knapp 15.000 Unterschriften. Die Petition auf dem Portal change.org begründet den Protest folgendermaßen: "Personen, die auf der Straße brechen und pinkeln, Leute, die Flaschen ins Meer schmeißen, Plastik, Papier, Scherben und jede Menge anderer Dreck auf der Straße und im Sand; Nudisten und Sex in der Öffentlichkeit, Kanülen am Strand, Geschrei und Schlägereien, laute Musik, Vandalismus und Aggressionen gegen Passanten ... Wir Anwohner können mit dieser Art des Tourismus nicht auskommen." /tg